Nacht der Zaubertiere by Dean R. Koontz

Nacht der Zaubertiere by Dean R. Koontz

Autor:Dean R. Koontz [Koontz, Dean R.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy
Herausgeber: Bastei Lübbe
veröffentlicht: 2014-02-08T05:00:00+00:00


Amos schaute sich nach den bösen Spielsachen um und sah, daß sie näher kamen.

Die Hornisse war blind vor Mordlust und knallte genau gegen das Ladenschild des Buchladens, das über der Seitengasse hing. Das knallte wie ein Pistolenschuß, und die Hornisse fiel wie ein Stein aufs Pflaster.

Die anderen Spielsachen rannten an der Hornisse vorbei und dachten gar nicht daran, bei ihr anzuhalten und nachzusehen, wie schwer sie verletzt war. Der Schratz in der Kiste war seinen Spießgesellen weit voraus. Seine scharfkantigen Stahlräder schnitten sich durch das Glatteis, so daß er nicht ins Schlittern kam.

Amos warf emsig seine stämmigen Beine nach vorn und hinten, um noch schneller zu rennen. Er versuchte dabei, trotz der Dunkelheit der Nacht und den Wolken von Schnee einen Unterschlupf zu erspähen.

Eine halbe Minute später waren sie vor einer Feuerwache. Eine der großen Garagentüren stand offen. Drinnen warteten zwei große rote einsatzbereite Löschfahrzeuge neben einem leeren Platz, an dem ein dritter Wagen hätte stehen können. Das Licht in der Garage leuchtete warm und einladend.

»Rein!« rief Amos, und sie liefen durch die offene Garagentür und an den Löschwagen vorbei, wobei sie verzweifelt nach einem Versteck Ausschau hielten.

Sie wären fast direkt durch eine Türöffnung gestürzt, die die Garage mit dem Hinterzimmer der Feuerwehr verband. Sie standen schon fast auf der Schwelle, da hörten sie Stimmen und Gelächter, fuhren erschrocken zurück, und Amos sah im letzten Moment, daß sich lauter Feuerwehrleute in diesem Raum befanden und Karten spielten. Glücklicherweise blickte niemand zur Tür. Amos drückte sich zur Seite, und der Alte, Einstein, der Gestiefelte Kater und Karamel machten es ebenso.

Das Karnickel bildete sich jedoch ein, daß das Gelächter ihm gegolten hätte, es blieb glücklich grinsend mitten auf der Schwelle stehen, nahm eine komische Pose an, machte ein paar Faxen und verneigte sich tief, weil die Feuerwehrleute weiterlachten.

Amos packte Hupf, riß ihn in den Schatten und zischte: »Laß dich nicht sehen!«

»Sie wollen eine Zugabe«, sagte Hupf.

»Still!«

»Mein Publikum verlangt nach mir.«

Unterdessen war der Schratz in der Kiste vor der Feuerwehrstation angekommen, gab sich einen Stoß und bog aus der eisigen Nacht in die Garage ein.

»Wir sitzen in der Falle«, sagte der Alte leise.

»Schnell«, flüsterte Amos, »rauf auf den Löschwagen, ehe er uns sieht.«

Sie huschten hinter dem Fahrzeug auf die andere Seite, wo sie der Schratz in der Kiste nicht so leicht sehen konnte. Sie kletterten so lautlos wie möglich — Karamel und der Gestiefelte Kater sprangen mit einem einzigen Satz — auf das stählerne Trittbrett. Der Alte, Einstein und Hupf hockten hinten auf dem Wagen, der Gestiefelte Kater und Karamel auf einem kurzen Stück Trittbrett etwas weiter vorne, direkt hinter dem Vorderrad. Und Amos stand allein auf einem noch kürzeren Stück genau hinter der vorderen Stoßstange. Sie wollten noch höher klettern, sich hinter den Schläuchen und den anderen Gerätschaften verstecken, so daß sie überhaupt nicht mehr zu sehen waren. Aber da hörten sie schon die kreischenden, klappernden Räder des Schratz in der Kiste, der auf der Suche nach ihnen unter dem Feuerwehrwagen hindurchrollte. Sie wagten sich nicht mehr zu bewegen, denn sie hatten Angst, daß ihm auch das schwächste Geräusch ihren Standort verraten würde.



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